Raku individuelle Keramik mit Tradition Im
16.Jahrhundert kommt ein koreanischer Töpfer nach Japan und stellt neben
Dachziegeln auch Reisschalen her. Sein Sohn setzt die koreanische Tradition der
einfachen bäuerlichen Keramik fort. Ein japanischer Teemeister findet in den
Keramikprodukten ein Beispiel von Einfachem und Natürlichem, das dem Geist des
Zen-Buddhismus entspricht. Der Nachfolger dieser Teeschalentöpfer erhält vom
Militärdiktator - der für die Kunst des Tees empfänglich war - ein Goldsiegel
mit der Inschrift "Raku". Raku bedeutet "Gelassenheit",
"Wohlgefühl". aus dem 16. Jahrhundert Der
Ursprung des Raku steht in engem Zusammenhang mit dem Zen-Buddhismus und der
Tee-Zeremonie in Japan. Sen-no
Rikyu, ein höfischer Teemeister des 16.Jahrhunderts prägte diese noch heute gültige
Zeremonie. Dabei entsprachen die niedrig gebrannten Teeschalen des Töpfers
Tanaka Choijros (1516-1592) genau seinen Vorstellungen und genossen bald höchste
Anerkennung. Dem Töpfer wurde ein goldenes Siegel mit der Inschrift
"Raku" verliehen - das Technik und Brand Die aus 25-50 % schamottiertem Ton geformten Stücke werden zunächst bei 850 - 960°C rohgebrannt und danach mit Raku-Glasur bepinselt oder übergossen. Beim Rakubrand empfehlen wir in ca. 2 Std. auf 1000°C zu heizen. Farben welche noch blatern bilden, haben die Temperatur noch nicht erreicht. Sobald die Glasur sichtbar gschmolzen ist ( feucht-glänzend ), werden die Objekte mit Rakuzangen dem Ofen entnommen. Einige Farben werden schöner und reissen besser, wenn das Stück etwas im Freien bleibt und mit Luft angefächert wird. Ein zu starkes Abkühlen, vor allem bei dünnen Teilen, verunmöglicht jedoch eine schöne Schwarzfärbung der nicht glasierten Stellen und der Risse in der Glasur. Stücke welche direkt in feines Sägemehl zum "Räuchern" gelegt werden, bilden oft starke Metalliceffekte. Lernen Sie jede Glasur kennen und testen Sie verschiedenen Varianten - spielen Sie mit den Glasuren an der Luft und im Sägemehl. Dieser Reduktionsprozess kann durch wiederholtes Auf- und Abdecken des Sägemehls etwas gesteuert werden. Oft entnehmen wir die Keramik dem Ofen, winden das Objekt mit einem Blasbalg kurz an und vergraben es danach ganz im Sägemehl. Nach ca. 30 Sekunden das Stück mit guten Rakuhandschuhen ausgraben, auf das Sägemehl legen um weitere Risse durch anwinden oder Effekte durch bestreuen mit Sägemehl zu erzeugen. Sobald das Ergebnis passt wird die Keramik im Sägemehl vergraben und das nächste Objekt aus dem 1000°C heissen Ofen entnommen. Danach alle Stücke im Sägemehl auskühlen lassen und anschliessend nach Bedarf mit Bürsten, Wasser und Reinigungscreme von Rückständen befreien. Raku-Objekte sind offenporig und die Glasur hat gewollt Risse. Solche Keramiken sind weder dicht noch für Lebensmittel geeignet!
Weitere Infos : Töpfern - ein kurzer Leitfaden |
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