Luftblatern ( Nadelstiche ) in Glasuren
 

Da der Ton noch immer am ausgasen war als die Temperatur bereits wieder absank, wurden
die Luftblasen  in der Glasur eingefroren. Bei zu dickem Glasurauftrag ist das leider möglich.



Sie können versuchen das Objekt noch einmal, mit einer höheren Temperatur ( +20°C ) und einer längeren Haltezeit ( + 10 Minuten ), zu brennen. Teilweise wird das Resultat jedoch nicht besser. Gewisse Glasuren schmelzen jedoch sauber aus und die Blasen sind weg.

Folgendes kann Nadelstiche bei Flüssigglasuren reduzieren oder verhindern:

Rohbrand bei Steinzeugton auf 1050°C anstelle von 960°C brennen - dies hat eine deutlich bessere Ausgasung der Tonmasse zur Folgen.

Objekt vor dem Glasieren mit einem nassen Schwamm anfeuchten oder kurz ins Wasser eintauchen. Danach sofort die erste Glasurschicht auftragen. So dringt das Wasser in den Scherben ein und kann die darin enthaltene Luft vor dem Glasieren verdrängen.

Grundsätzlich etwas dünner glasieren bzw. darauf achten, dass wenn die Aussenseite des Objekts ebenfalls glasiert wird, muss zwingend eine Seite dünn glasiert werden, sodass die Luft nicht eingeschlossen wird und entweichen kann. Bei einigen Glasuren wie z.B. Amaco COSMOS CO 6 bis CO 14 sollte nur einseitig glasiert werden.


Langsamer auf die Endtemperatur brennen. Nicht mit Vollgas, sondern mit max. 80°C pro Stunde. Dies ist vor allem in der letzen Phase bis zur Maximaltemperatur von Vorteil.

Länger auf der Maximaltemperatur bleiben damit die Tonmasse fertig ausgasen kann, bevor die Temperatur wieder sinkt. Haltezeit verdoppeln und als Kompensation eventuell die Brenntemperatur um ca. 20°C reduzieren..

Den Ofen locker befüllen damit die Temperatur nach der Beendigung der Haltezeit möglichst schnell abkühlen kann.

 

 

06.10.2023

 
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